Realitätsschock Podcast – Kapitel Migration mit Aminata Touré

Migration ist das Thema des zweiten Kapitels in “Realitätsschock” – das deutlich vielschichtiger ist, als es in den Debatten der zurückliegenden Jahre in Deutschland schien. Für den Realitätsschock-Podcast habe ich Aminata Touré um ihre Position gebeten. Aminata ist die erste afrodeutsche Vizepräsidentin eines deutschen Parlaments und die jüngste noch dazu. Sie ist gleichzeitig Expertin für Migrationsfragen und familiär involviert, denn ihre Eltern kamen aus Mali nach Deutschland und sie ist in einem Flüchtlingsquartier aufgewachsen. Im Podcast geht es besonders auch um die Verbindung zwischen Migration und Integration. Er besteht aus mehreren unterschiedlichen Teilen:

  • ein Ausschnitt aus einer Parlamentsrede und einem Medienbeitrag von Aminata
  • einem kurzen, von mir gelesenen Ausschnitt aus dem Kapitel Migration aus “Realitätsschock”
  • einer kurzen, persönlichen Episode von mir als Autor (ich habe einen Migrationshintergrund, mein Vater ist Argentinier)
  • sowie natürlich ein längeres, fast halbstündiges Gespräch mit Aminata

Comments (1)

Neben vielen Übereinstimmungen habe ich mich auch heftig geärgert. Wie viele andere (linksliberale) Autoren/Journalisten ist für Sie klar: Thilo Sarrazin ist „rassistisch“ (S. 92). Ich vermute, Sie haben Sarrazin nicht wirklich gelesen. Ich habe seine Bücher, vor allem die „Feindliche Übernahme“ gründlich studiert: http://www.michaelseeger.de/literat/sarrazin.htm
Ich kann das Buch durchblättern, wie ich will, ich finde den Rassismus nicht. Ihr Buch, Sascha Lobo, geht sowieso zu stark von einem nicht klar definierten Rassismus-Begriff aus. Dies ist neben der Ausschwitz-Keule die derzeit ebenso weit verbreitete wie ärgerliche Argumentationskeule. Islamkritik und Rassismus sind zweierlei. Außerdem ist Islam keine Rasse, sondern eine Religion. Und für Sarrazin gilt Ihre These natürlich auch:
„Kann Realität, abgebildet mit Statistiken, rassistisch sein? Nein.“ (S. 121)
Ebenso wie Sie in den Kapiteln 2 und 3 (Migration und Integration) stützt sich Sarrazin auf Ihren Kronzeugen Mansour. Wie Sie beschreibt er die zunehmende Migration und die gescheiterte Integration, teilweise mit den gleichen Argumentationssträngen, wie Sie das tun, nur auf breiterer und tieferer empirischer Basis.
Also: Studieren Sie bitte Sarrazin, zitieren Sie ihn, setzen Sie sich mit ihm argumentativ auseinander, entdecken Sie die Verwandtschaft zu ihm und lassen Sie bitte den platten Rassismusvorwurf!

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